Weltneuheit:
Wasserstoff-Elektro-Rennwagen schlägt benzinbetriebene Konkurrenz

 

Forze Delft
Forze Delft

„Forze VIII”, ein Wasserstoff-Elektro-Prototyp im Le Mans-Stil, hat als erstes Wasserstoff-Elektroauto in einem offiziellen Rennen die benzinbetriebene Konkurrenz geschlagen.

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Der von einer Studentengruppe der Technischen Universität Delft entworfene, gebaute, getestete und im Rennen gefahrene Wagen kam in der Supercar Challenge auf dem TT Circuit in Assen, Niederlanden, als zweites ins Ziel.

Stolz auf den Podiumsplatz

In einem Feld aus 43 benzinbetriebenen Rennwagen ging der rosa Rennwagen von der vierten Position aus in das letzte Rennen des Wochenendes. Nach einem starken Start kämpfte sich der Wagen schnell vom vierten auf den zweiten Platz in seiner Klasse. Innerhalb von ein paar Runden hatte Fahrer Leo van der Eijk bereits einen Vorsprung von 15 Sekunden vor dem dritten Wagen. Das Team konnte das Tempo für den Rest des Rennens halten und sich eine Podiumsplatzierung sichern.

„Wir sind unglaublich stolz darauf, was wir heute erreicht haben. Nie zuvor hat ein Wasserstoff-Elektro-Rennwagen andere Autos in einem offiziellen Wettbewerb geschlagen - ganz zu schweigen von den benzinbetriebenen Rennwagen, gegen die wir heute angetreten sind. Der Podiumsplatz ist das Ergebnis von nicht einem, sondern zwölf Jahren Engagement, Zuversicht und harter Arbeit. Als Studententeam einen solchen Erfolg zu erreichen, fühlt sich fast ein wenig unwirklich an”, so Zhi Wei Cai, Team Manager.

Forze Delft
"Wir sind unglaublich stolz darauf, was wir heute erreicht haben."
Zhi Wei Cai, Team Manager

Viel von Zandvoort gelernt

Mitte Juli hatte sich das Team auch Konkurrenten mit Ottomotor auf der zukünftigen Formel 1-Rennstrecke von Zandvoort gestellt. Das Team konnte das erste Rennen wegen technischer Schwierigkeiten nicht beenden, aber das zweite Rennen war viel versprechend. Nach Vorgabe der schnellsten Rundenzeit hatte der Wagen jedoch einen kurzen Aussetzer, so dass Forze VIII von der ersten auf die letzte Position zurückfiel. Da nicht genug Zeit blieb, die verlorene Position zurückzuerobern, endete das Team auf dem letzten Platz.

Zhi Wei Cai, Team Manager: „Nach unserem Rennen in Zandvoort wussten wir, dass wir das Tempo erreichen. Die größte Herausforderung an diesem Wochenende bestand darin, diese Geschwindigkeit über das gesamte Rennen zu halten. Daher haben wir in den letzten Wochen härter denn je gearbeitet, um in Assen unsere Bestleistung zu zeigen. Die Arbeit hat sich ausgezahlt - dieses Mal konnten wir uns endlich einen Platz auf dem Podium sichern.

Von 0 auf 100 km/h in weniger als 4 Sekunden, und das emissionsfrei 

Der von den Studenten gebaute Forze VIII ist ein Wasserstoff-Elektroauto. Genau wie bei den Batterie-Elektroautos werden die Räder von Elektromotoren angetrieben, die mit Strom betrieben werden. In einem Wasserstoff-Elektrofahrzeug wird der Strom während der Fahrt erzeugt. Wasserstoff aus einem Tank wird mit Sauerstoff aus der Außenluft kombiniert, ein Prozess, der neben dem zum Versorgen der Elektromotoren benötigten Strom nur Wasser erzeugt. Das Auto kann in drei Minuten wieder aufgefüllt werden.

Obwohl der rosa Rennwagen in technischer Hinsicht nicht mit den Konkurrenten mit Benzinantrieb vergleichbar ist, kann er es in Bezug auf das Leistungsvermögen mit der Konkurrenz aufnehmen. Der Forze VIII kann in weniger als 4 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von über 210 km/h. Das maximale Drehmoment der Motoren beträgt 780 Nm, was der gleichen „Drehkraft“ entspricht wie der eines 10-cm-Schraubenschlüssels, an dessen einem Ende ein Gewicht von 780 kg angebracht ist. Zum Vergleich: Der Ferrari 812 Superfast, eines der schnellsten Modelle des italienische Sportwagenherstellers, liefert ein Drehmoment von 718 Nm.

Wasserstoff-Rennwagen der nächsten Generation

Das Studententeam Forze Hydrogen Electric Racing besteht seit mehr als 12 Jahren und hat in diesem Zeitraum 8 Wagen gebaut. Das Team hat sich zum Ziel gesetzt, die Brennstoffzellentechnologie zu fördern. „Wir bauen ein inspirierendes Beispiel, in diesem Fall einen Rennwagen, und wir nutzen ihn, um der Welt die Möglichkeiten von Wasserstoff zu zeigen”, erklärt Cai. „Ein solches Beispiel war in den letzten zwei Jahren der Forze VIII. Wir haben in diese Plattform alles gesteckt, was wir zu geben hatten. Planung, Bau und Test des Wasserstoff-Rennwagens der nächsten Generation, des Forze IX, werden die nächste Herausforderung für unser Team sein. Nach dem heutigen Podiumsplatz werden wir mit noch viel mehr Begeisterung an die Konstruktion des nächsten Wagens herangehen.”

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